Die Nightingale Schwestern – Ein Geschenk der Hoffnung by Donna Douglas

Die Nightingale Schwestern – Ein Geschenk der Hoffnung by Donna Douglas

Autor:Donna Douglas [Douglas, Donna]
Die sprache: deu
Format: epub
ISBN: 978-3-7325-4175-1
Herausgeber: Bastei Entertainment
veröffentlicht: 2017-01-17T00:00:00+00:00


KAPITEL ACHTUNDZWANZIG

Und dann kam der Krieg. Am fünfzehnten März überrollten Hitlers Panzer Prag, und jetzt musste sogar die Regierung, die so beharrlich behauptet hatte, es würde keinen Krieg geben, zugeben, dass Chamberlains Stück Papier, das angeblich den Frieden sicherte, nichts wert war. Fabriken begannen mit der Produktion von Waffen, Bomben, Kriegsschiffen und Flugzeugen, und überall boten Freiwillige ihre Dienste als Luftschutzwarte, Krankenwagenfahrer und Reservekräfte bei der Feuerwehr an – »nur für alle Fälle«, wie es hieß.

An dem Samstagmorgen, als die Picture Post auch Frauen aufforderte, sich freiwillig zu melden, war Helen bei Dora und half ihr, ein Bettjäckchen für ihr Baby zu stricken.

»Ich werde mich freiwillig als Krankenschwester melden«, verkündete Dora, als sie nebeneinander auf dem Sofa saßen und ihre Stricknadeln klapperten. Helens Nadeln bewegten sich viel schneller als Doras. Wie sie Helen bereits gestanden hatte, war sie ein hoffnungsloser Fall, was das Stricken anbelangte, weil sie alle paar Minuten innehalten musste, um eine fallen gelassene Masche wieder aufzunehmen oder einen verhedderten Wollstrang aufzudröseln. »Mit meiner Ausbildung werden Sie mich doch sicher nehmen, meinst du nicht?«

Helen lachte und warf einen vielsagenden Blick auf Doras schon recht stark gewölbten Bauch. »In deinem Zustand? Du würdest nicht mal eine Uniform finden, die dir passt!«

»Ich werde ja nicht ewig schwanger sein. Zumindest hoffe ich das.« Dora verzog das Gesicht und strich sich über den Bauch. »Ich bin so dick, dass ich kaum noch gehen kann. Und die Tritte! Das Kind hält mich die ganze Nacht wach. Nick meint, dass der Kleine bestimmt einmal für West Ham spielen wird!«

Helen sah das Leuchten in Doras Augen und dachte, dass sie trotz ihrer scheinbaren Klagen glücklicher und zufriedener war, als Helen sie je erlebt hatte. »Das Baby kommt aber doch erst in zwei Monaten, nicht wahr?«

»Anfang Juni, sagt der Doktor. Und wer weiß – vielleicht hab ich bis dahin sogar dieses verflixte Jäckchen fertig!« Sie zog eine komische Grimasse und schielte, als sie ihr Werk betrachtete.

»Komm, lass es mich in Ordnung bringen.« Helen legte ihre Nadeln hin, um Dora ihre Arbeit abzunehmen.

»Und was hältst du von meiner Idee, mich freiwillig zu melden?«

»Das ist eine sehr gute Idee. Ich könnte mir denken, dass wir jede Hilfe brauchen werden, die wir kriegen können, wenn die Bomben erst mal fallen. Vor allem, wenn es zu Angriffen mit Giftgas kommt. Dr. McKay meint, dass es jede Nacht Hunderte von Verletzten geben könnte.«

»Hör auf!« Dora erschauderte, und ihr Gesicht wurde unter ihren Sommersprossen noch blasser. »Ich will gar nicht daran denken.«

»Ich auch nicht, aber Dr. McKay sagt, wir müssten uns Gedanken darüber machen. Er hat vor, den Verwaltungsrat um eine Erweiterung der Notaufnahmestation zu bitten, und er will auch sobald wie möglich Erste-Hilfe-Kurse geben.«

Helen gab Dora ihr Strickzeug zurück, aber die starrte nur darauf herab. »Was für ein schrecklicher Gedanke, nicht wahr? Hoffen wir, dass nichts von all diesen Vorbereitungen nötig sein wird.«

»Ja, das wollen wir hoffen«, stimmte Helen zu.

Sie strickten weiter, aber der Gedanke an den Krieg hatte von Helen Besitz ergriffen und ließ sie nicht mehr los. Immer wieder



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